Objektplanung Innenräume (Ausstellungsgestaltung) gem. § 33ff HOAI 2013, Leistungsphasen (LPH) 2 bis 9:
Braunschweigisches Landesmuseum (BLM), 2.BA - Teil 3
"Gestalterische und planerische Gesamtkonzeption der Ausstellungsflächen und öffentlichen Bereiche im Vieweghaus"
Seit 1986 ist der Hauptstandort des Braunschweigischen Landesmuseums im denkmalgeschützten Vieweghaus am Burgplatz untergebracht. Das Gebäude ist ein bedeutender Bau der sogenannten "Revolutionsarchitektur". Es wurde als Verlagshaus Vieweg 1799-1804 errichtet. Das innerstädtische Gebäude ist von 3 Seiten erschlossen, die vierte Seite grenzt im Nordosten an das Gebäude der Handwerkskammer, im Nordwesten befindet sich hofseitig das Magazingebäude/Werkstattgebäude. Dieser Block wird von einem Wohn- und Geschäftshaus umschlossen.
Das Museum erstreckt sich über 3 Hauptgeschosse und ein Zwischengeschoss, sowie das Keller- und das Dachgeschoss. Neben der Ausstellungsfläche (Dauerausstellung und Fläche für Sonderausstellungen sowie semipermanenten Ausstellungsbereichen) und der Museumspädagogik, werden Werkstätten, die Museumsverwaltung (inkl. Bibliothek) sowie ein Museums Café und Kasse, ein Shop und Kommunikationsbereich untergebracht.
Der ehemalige Innenhof, der mit dem Umbau zum Museum 1986 zum zentralen Forum umgestaltet wurde, erhält im 1. Bauabschnitt ein neues Glasdach in Form einer Kalotte. Im 2. Bauabschnitt wird die Grundsanierung des übrigen Museums erfolgen. Die Planung und Einrichtung des öffentlichen Bereichs und der Ausstellungsflächen soll parallel zur Grundsanierung des Museums erfolgen.
Im Vieweghaus ist hauptsächlich ein vertikal getrenntes Raumprogramm vorgesehen, lediglich im Erd- und Zwischengeschoss wird es zu einem funktional gemischten Raumprogramm kommen. Hier unterscheiden sich öffentlicher Bereich wie Forum, Ausstellungsräume, Café usw. von nicht-öffentlichen Bereich wie Verwaltung, Bibliothek, Werkstätten, Technikflächen usw. Diese beiden Bereiche können und sollten separat erschlossen werden. So sieht die bisherige Planung vor, dass im 3. OG Büroräume und Technik verortet werden. Im 1. und 2. OG befinden sich Ausstellungsräume der Dauer- und Sonderausstellung. Im Zwischengeschoss sind weitere Ausstellungsflächen und das Café verortet. Im Erd- und im Zwischengeschoss kommt es dann wie oben erwähnt zur Durchmischung des Raumprogrammes. Neben museumspädagogischen Räumen wird es im EG auch Besprechungsräume, Werkstätten, Aufenthaltsräume für das Wachpersonal und das Büro der Besucherinformation und Buchungsservice geben. Das Untergeschoss ist dann wieder rein funktional der Technik- und Lagerfläche zugeordnet.
Der öffentliche Bereich lässt sich in eine "exhibition area" und eine "public non-exhibition area" (Café, Shop, Workshopräume, Konferenzräume) aufteilen. Die Bibliothek ist hier ausgeklammert, da der Zugang nur nach vorheriger Anmeldung erfolgen kann.
Im Forum findet die Eingangskontrolle statt, ist zugleich aber auch Orientierungsareal und der Bereich für größere Veranstaltungen. Sanitäre Anlagen, Kasse und Garderobe werden von dort erschlossen. Die Garderobe muss nach der Sanierung barrierefrei erschließbar sein.
Die Orientierung im Haus sollte für alle Besucher*innen intuitiv gestaltetet sein. Angefangen mit der Beschriftung der Stockwerke im Fahrstuhl und der Nutzbarkeit der Tasten für Rollstuhlfahrer*innen.
Folgende Funktionsbereiche sollen nach der vorliegenden Ausschreibung gestaltet werden:
Erdgeschoss: Einrichtung Forum, Museumspädagogik, Garderobe, Viewegsalon, Shop (650 m² insgesamt)
Zwischengeschoss: Café, Ausstellungsbereiche (1026 m² insgesamt)
1. Obergeschoss: Sonderausstellung, semipermanente Ausstellungsbereiche (1200 m² insgesamt)
2. Obergeschoss: Dauerausstellung (1200 m²)
Dem beigefügten Exposé können Sie detaillierte Angaben zur Architektur und Verortung des Hauses im Innenstadtbereich, sowie Details zum bisherigen Konzept der einzelnen Funktionsbereiche entnehmen.