Abschnitt II: Auftragsgegenstand
II.1)Beschreibung
II.1.1)Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber:
Modernisierung und Sanierung von Straßenbahnfahrzeugen der Baureihe GT6N und GT8N.
II.1.2)Art des Auftrags und Ort der Ausführung, Lieferung bzw. DienstleistungDienstleistungen
Dienstleistungskategorie Nr 18: Eisenbahnverkehr
Hauptort der Ausführung, Lieferung oder Dienstleistungserbringung: Nürnberg.
NUTS-Code DE254 Nürnberg
II.1.3)Angaben zum öffentlichen Auftrag, zur Rahmenvereinbarung oder zum dynamischen Beschaffungssystem (DBS)Die Bekanntmachung betrifft einen öffentlichen Auftrag
II.1.4)Angaben zur Rahmenvereinbarung
II.1.5)Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens:
Der Auftrag umfasst die Modernisierung und Sanierung von 14 Straßenbahnfahrzeugen der Baureihe GT6N sowie 26 GT8N-Fahrzeuge. Die Fahrzeuge sind in zulassungsfähigem und betriebsbereitem Zustand an den AG zurück zu liefern. Der Ausführungsort liegt beim Auftragnehmer.
Die 14 Fahrzeuge der Baureihe GT6N (Stahl-Differentialbauweise) stammen aus den Jahren 1995/96, wurden von den Firmen AEG Schienenfahrzeuge GmbH (M-Teil) und Siemens (E-Teil) gebaut und haben eine Laufleistung von ca. 1 000 000 Kilometern. Die 26 Fahrzeuge der Baureihe GT8N (Aluminium-Integralbauweise) wurden von den Firmen ADtranz (M-Teil) und Siemens (E-Teil) gebaut, zwischen 1999/2000 in Betrieb genommen und haben ebenfalls ca. 1 000 000 Kilometer Laufleistung.
Die Modernisierung der Fahrzeuge erfolgt auf Basis einer vom AG vorgegebenen Designstudie und soll folgende Arbeiten/Komponenten umfassen:
— Neulackierung Wagenkasten,
— Erneuerung der Innenausbauten im Fahrgastraum (Sitze, Haltestangen, Fahrerraumrückwand, Seitenverkleidungen und Sitzkästen),
— Einbau einer LED-Fahrgastraumbeleuchtung und LED-Spots im Bereich der Fahrgastraumtüren,
— Einbau einer bodenintegrierten mechanischen Klapprampe zur Spaltüberbrückung am Bahnsteig,
— Optionaler Einbau einer elektrischen Drucküberwachung für die Drehgestellschwingen,
— Ersetzen eines vorhandenen Verkehrsdatenrekorders,
— Optimierung der elektrischen Gelenkverbindungen durch modulare Steckverbindungen (incl. Netzwerkleitungen),
— Ersetzen einer vorhandenen Fahrgastzähleinrichtung,
— Partielle Ertüchtigung eines vorhandenen Netzwerks (Ethernet) einschl. Einbau einer UMTS-Antenne,
— Umbau der Außen- und Signalbeleuchtung auf LED-Technik mit Tagfahrlicht,
— Erneuern der Linien- und Zugzielanzeigen außen,
— Implementierung einer vom Systemlieferanten bereitgestellten Heizungssoftware,
— Erneuerung der Heizschütze in den Fahrgastraumheizungen,
— Erneuerung der Falten-/Wellenbälge,
— Ersetzen der Fahrzeuggelenklager,
— Befundungsabhängige Instandsetzung der Gelenklagerträger,
— Instandsetzung von Korrosionsschäden,
— Erneuerung des Fußbodenbelag,
— Befundungsabhängige Erneuerung des Fußbodens,
— Nachrüstung einer Fahrerstandsklimatisierung (nur GT6N),
— Einbau eines Leichtbaufußbodens (nur GT6N),
— Erneuerung der Fahrgastraumtüren (nur GT6N),
— Umbau „bildschirmgestützte Fahrgastinformation“ mit TFT-Monitoren (nur GT6N),
— Nachrüstung einer Netzwerks (Ethernet) (nur GT6N).
Die Funktionsgruppen Hauptstrom und Antrieb, Fahr- und Bremssteuerung einschließlich Leittechnik und Diagnose bleiben unverändert.
Weitere Anforderungen sind dem Lastenheft zu entnehmen, welches mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe zur Verfügung gestellt wird. Neben der Durchführung der Änderungen an den Fahrzeugen wird der Auftragnehmer auch für weitere unterstützende Leistungen verantwortlich sein: die Lieferung einer Erstausstattung von Ersatzteilen, die Lieferung einer vollständigen, deutschsprachigen zulassungsrelevanten und technischen Dokumentation, die Durchführung der Einweisung zu allen geänderten Fahrzeugkomponenten einschließlich der notwendigen Schulungen, die Lieferung aller erforderlichen Hilfsmittel, Auswerte-/Diagnosesoftware und Spezialwerkzeuge zur Prüfung, Wartung, Reparatur für geänderte Komponenten und Subsysteme.
Im Rahmen der Gesamtmaßnahme sind für bereits im Vorfeld der Modernisierung durchgeführte Umbauten, anhand von beigestellten Dokumenten (z. B. Umbauanweisungen), die Bestandunterlagen (Stromlaufpläne, E-BMV, Verdrahtungsunterlagen) des AG zu ergänzen.
II.1.6)Gemeinsames Vokabular für öffentliche Aufträge (CPV)34622100 Straßenbahnpersonenwagen
II.1.7)Angaben zum Beschaffungsübereinkommen (GPA)Auftrag fällt unter das Beschaffungsübereinkommen (GPA): nein
II.1.8)Angaben zu den LosenAufteilung des Auftrags in Lose: nein
II.1.9)Angaben über Varianten/AlternativangeboteVarianten/Alternativangebote sind zulässig: nein
II.2)Menge oder Umfang des Auftrags
II.2.1)Gesamtmenge bzw. -umfang:
II.2.2)Angaben zu OptionenOptionen: nein
II.2.3)Angaben zur VertragsverlängerungDieser Auftrag kann verlängert werden: nein
II.3)Vertragslaufzeit bzw. Beginn und Ende der AuftragsausführungBeginn 1.6.2015 Abschluss 30.6.2020
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
III.1)Bedingungen für den Auftrag
III.1.1)Geforderte Kautionen und Sicherheiten:
Der Auftragnehmer stellt für jede durch den Auftraggeber zu leistende Anzahlung und Vorauszahlung eine Bankbürgschaft. Weitere Details sind in den Ausschreibungsunterlagen enthalten.
III.1.2)Wesentliche Finanzierungs- und Zahlungsbedingungen und/oder Verweis auf die maßgeblichen Vorschriften:
Gemäß Ausschreibungsunterlagen.
III.1.3)Rechtsform der Bietergemeinschaft, an die der Auftrag vergeben wird:
III.1.4)Sonstige besondere Bedingungen:Für die Ausführung des Auftrags gelten besondere Bedingungen: ja
Darlegung der besonderen Bedingungen: Es werden höchstens 5 Bewerber zur Angebotsabgabe aufgefordert.
III.2)Teilnahmebedingungen
III.2.1)Persönliche Lage des Wirtschaftsteilnehmers sowie Auflagen hinsichtlich der Eintragung in einem Berufs- oder HandelsregisterAngaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auflagen zu überprüfen: 1) Eine Erklärung über das Nichtvorliegen der Ausschlusskriterien nach § 21 (4) 1. bis 5. der SektVO (z. B. „Hiermit erklären wir das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach § 21 (4) 1. bis 5. der SektVO für unser Unternehmen“) ist vorzulegen; auch zu erklären von evtl. eingebundenen Drittunternehmen in einem Konsortium oder einer Bietergemeinschaft.
2) Handelsregisterauszug bzw. Bescheinigung über den Eintrag in das Berufsregister Ihres Mitgliedstaates.
Das Nichtvorliegen vorstehender Kriterien führt zum Ausschluss Ihres Teilnahmeantrages.
III.2.2)Wirtschaftliche und finanzielle LeistungsfähigkeitAngaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auflagen zu überprüfen: 1) Vorlage einer Wirtschaftsauskunft (z. B. Creditreform oder vergleichbar).
2) Angabe des Gesamtumsatzes der letzten 3 Geschäftsjahre (2011; 2012; 2013).
3) Angabe des Umsatzes der letzten 3 Geschäftsjahre (2011; 2012; 2013) über erbrachte oder in Ausführung befindliche Leistungen im Bereich der Modernisierung von Schienenfahrzeugen zur Personenbeförderung.
4) Darstellung des Unternehmens, der Bietergemeinschaft bzw. des Konsortiums, z. B. Organigramm, Angaben zur Gesellschaftsstruktur und ggf. Konzernzugehörigkeit; Art und Umfang der Präsenz in Deutschland.
Bei Bildung einer Bewerbergemeinschaft: Bewerbergemeinschaftserklärung mit Benennung sämtlicher Mitglieder, welche im Falle der Angebotsaufforderung eine Bieter-/Arbeitsgemeinschaft bilden werden sowie des bevollmächtigten Vertreters, welcher die Bewerbergemeinschaft rechtsverbindlich vertritt.
5) Eine Bescheinigung zur Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft.
6) Bescheinigung einer Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung, inkl. Versicherungssumme.
Diese Unterlagen fließen mit 25 % in die Bewertung des Teilnahmeantrages ein.
III.2.3)Technische LeistungsfähigkeitAngaben und Formalitäten, die erforderlich sind, um die Einhaltung der Auflagen zu überprüfen: Der Bewerber muss über Erfahrungen hinsichtlich der Modernisierung und Zulassung von Schienenfahrzeugen zur Personenbeförderung verfügen.
Zum Nachweis der technischen Leistungsfähigkeit ist vom Bewerber bzw. jedem Mitglied der Bewerbergemeinschaft sowie jedem Drittunternehmen, auf dessen technische Leistungsfähigkeit sich der Bewerber bzw. die Bewerbergemeinschaft stützt, Nachfolgendes mit der Bewerbung vorzulegen:
1) Glaubhafte Darlegung, dass der Bewerber über die technischen Möglichkeiten verfügt Straßenbahnen zu modernisieren und danach die Zulassung gemäß BOStrab oder vergleichbar durch die zuständige Stelle zu erwirken. Die Anzahl und Angabe der laufenden und abgeschlossenen Zulassungen gemäß BOStrab oder vergleichbar sowie die Anzahl und Angabe der laufenden und abgeschlossenen Zulassungsverfahren unter Anwendung von DIN EN 50126 in den letzten 3 Geschäftsjahren sind zu nennen.
2) Angaben über die für die Abwicklung des Projekts vorgesehenen Produktionsstätten (Projektmanagement, Fertigung, Montage), ihre jeweilige Lage (z. B. Entfernung zum Abhol- und Lieferort Nürnberg) und Ausstattung; auch von eingebundenen Drittunternehmen.
3) Angaben über Servicestationen (z. B. Entfernung zum Einsatzort Nürnberg) und Servicereaktionszeiten (in Bezug auf Versorgung mit Ersatzteilen und Reaktionszeiten bei Gewährleistungsanzeigen).
4) Gültiges Zertifikat bezüglich des Bestehens eines Managementsystems zur Qualitätssicherung nach ISO9000 ff oder gleichwertiger Nachweis. Sowie Nachweis über das Vorhandensein eines Schweiß- und Klebefachingenieurs.
5) Nachweis eines zertifizierten Umweltmanagement-Systems gem. EMAS, nach Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001 oder gleichwertiger Nachweis.
6) Bestätigung von Deutsch als uneingeschränkte Projektsprache. Diese Forderung gilt aufgrund der Komplexität des Projekts für alle Projektphasen (sämtlicher Schriftverkehr, Verhandlungen, Fahrzeugdokumentation; alle anderen Unterlagen in Absprache zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer). Diese Forderung gilt ebenfalls für die gesamte mündliche Kommunikation zwischen dem AN und dem AG (Projektleitung, Montage- und IBS-Team, Service-Team, Qualitätssicherung, AfterSales-Ansprechpartner und deren Stellvertreter).
7) Bestätigung des Einsatzes von deutschsprachigem Schlüsselpersonal (Projektleitung, Montageteam, IBS-Team, Service-Team, Qualitätssicherung, AfterSale-Ansprechpartner und deren Stellvertreter).
8) Anerkennung deutschen Rechts im Vertragsfall.
9) Abgabe von 3 Referenzen über die Modernisierung von Schienenfahrzeugen zur Personenbeförderung in den letzten 10 Geschäftsjahren in der EU, die mit dem ausgeschriebenen Projekt in Größe und Umfang vergleichbar sind.
Es werden nur Referenzen gewertet, bei denen der Referenzgeber für den Gesamtauftrag verantwortlich war, d. h. die Leistungen entweder als Einzelanbieter oder als Mitglied eines Bieterkonsortiums erbracht hat. Der Auftraggeber behält sich vor, Informationen über die angegebenen Referenzprojekte einzuholen. Die Nachweise müssen jeweils enthalten:
a) Kurzbeschreibung des Projekts,
b) den Auftraggeber mit Kontaktdaten eines Ansprechpartners, der Auskunft über die ordnungsgemäße und vertragsgerechte Durchführung des Auftrags erteilen kann (insbes. bzgl. Lieferung, Dokumentation, Instandhaltungsaufwänden, Erfüllung von Gewährleistungsansprüchen, Lieferung von Ersatzteilen etc.),
c) Ort der Ausführung,
d) den vorgesehenen und den tatsächlichen Leistungszeitraum (bei abgeschlossenen Projekten) bzw. den vorgesehenen Leistungszeitraum (bei laufenden Projekten),
e) den Gesamtleistungsumfang und den Gesamtrechnungswert,
f) eine schriftliche Bestätigung des Referenzgebers zu den gemachten Angaben.
Diese Unterlagen fließen mit 75 % in die Bewertung des Teilnahmeantrages ein.
III.2.4)Angaben zu vorbehaltenen Aufträgen
III.3)Besondere Bedingungen für Dienstleistungsaufträge
III.3.1)Angaben zu einem besonderen BerufsstandDie Erbringung der Dienstleistung ist einem besonderen Berufsstand vorbehalten: nein
III.3.2)Für die Erbringung der Dienstleistung verantwortliches PersonalJuristische Personen müssen die Namen und die beruflichen Qualifikationen der Personen angeben, die für die Erbringung der Dienstleistung verantwortlich sind: nein
Abschnitt IV: Verfahren
IV.1)Verfahrensart
IV.1.1)VerfahrensartVerhandlungsverfahren
Einige Bewerber sind bereits ausgewählt worden (ggf. nach einem bestimmten Verhandlungsverfahren): nein
IV.2)Zuschlagskriterien
IV.2.1)Zuschlagskriteriendas wirtschaftlich günstigste Angebot in Bezug auf die Kriterien, die in den Ausschreibungsunterlagen, der Aufforderung zur Angebotsabgabe oder zur Verhandlung aufgeführt sind
IV.2.2)Angaben zur elektronischen AuktionEine elektronische Auktion wird durchgeführt: nein
IV.3)Verwaltungsangaben
IV.3.1)Aktenzeichen beim Auftraggeber:
IV.3.2)Frühere Bekanntmachung(en) desselben Auftragsnein
IV.3.3)Bedingungen für den Erhalt von Ausschreibungs- und ergänzenden Unterlagen (außer DBS)
Kostenpflichtige Unterlagen: nein
IV.3.4)Schlusstermin für den Eingang der Angebote oder Teilnahmeanträge12.1.2015 - 13:00
IV.3.5)Sprache(n), in der (denen) Angebote oder Teilnahmeanträge verfasst werden könnenDeutsch.
IV.3.6)Bindefrist des Angebots
IV.3.7)Bedingungen für die Öffnung der Angebote
Abschnitt VI: Weitere Angaben
VI.1)Angaben zur Wiederkehr des AuftragsDies ist ein wiederkehrender Auftrag: nein
VI.2)Angaben zu Mitteln der Europäischen UnionAuftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der Europäischen Union finanziert wird: nein
VI.3)Zusätzliche Angaben:
Es wird ein Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb nach SektVO durchgeführt.
Teilnahmeanträge (formlos) mit den genannten Mindestkriterien müssen bis zum 12.1.2015 um 13:00 Uhr bei der unter I.1) genannten Stelle eingegangen sein.
Der Auftraggeber behält sich vor fehlende Unterlagen nachzufordern.
VI.4)Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren
VI.4.1)Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/NachprüfungsverfahrenOffizielle Bezeichnung: Regierung von Mittelfranken
Postanschrift: Vergabekammer Nordbayern Promenade 27
Ort: Ansbach
Postleitzahl: 91220
Land: Deutschland
VI.4.2)Einlegung von RechtsbehelfenGenaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen: Ein Nachprüfungsverfahren ist unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind, § 107 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 GWB.
VI.4.3)Stelle, die Auskünfte über die Einlegung von Rechtsbehelfen erteilt
VI.5)Tag der Absendung dieser Bekanntmachung:26.11.2014