— Aufgabenstellung
Seitens des Kommunalunternehmens Arberlandkliniken ist der Neubau der Klinik an der Arberlandstraße 1 in Zwiesel geplant. Aufgrund der komplexen Situation – der Verbindung des heterogenen Baubestandes mit der anspruchsvollen Topographie – wurde im Rahmen der erarbeiteten Zielplanung eine Variantenprüfung mit unterschiedlichen Lösungsansätzen vorgenommen. Das Ergebnis der Zielplanung ist, dass eine weitere Nutzung des Bestandes aus wirtschaftlicher und funktionaler Sicht nicht zu empfehlen ist. Eine in jeglicher Hinsicht nachhaltige Lösung könne nur mit einem vollständigen Ersatzbau erreicht werden. Dabei sei sowohl der Ersatzneubau des Klinikums in einem Zug (Variante 1), als auch die Aufteilung in Bauabschnitte (Variante 2) in Verbindung mit der derzeitigen Bestandssituation realisierbar.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest, ob der Fördermittelgeber diese Einschätzung teilt. Vor diesem Hintergrund muss aktuell als Variante 3 die Möglichkeit der Kliniksanierung im Bestand offen bleiben. Für diesen Fall sind vorerst Kosten und Termine von Variante 2 (siehe unten) anzunehmen, ohne dass diese bislang vertieft betrachtet worden wären. Der Auftraggeber wirkt nachdrücklich darauf hin, dass zumindest mit Aufforderung zur Angebotsabgabe behördlicherseits eine Entscheidung über die Sanierungsoption gefallen ist. Die Eignungskriterien im Teilnahmewettbewerb sind dementsprechend offen gestaltet.
Die anstehenden Entscheidungsprozesse können es erforderlich machen, während des Vergabeverfahrens auf die jeweilige Situation zu reagieren, sowohl was die Konkretisierung des Inhalts als auch den zeitlichen Ablauf des Vergabeverfahrens anbelangt. Denkbar ist aber auch, dass eine finale Entscheidung über die zu realisierende Variante erst nach Zuschlagserteilung fallen kann. In diesem Fall sind die Varianten als Optionen im Sinne des § 132 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 GWB zu verstehen.
Variante 1 und 2 gestalten sich wie folgt:
Variante 1
— Bauabschnitt 1: Neubau Parkhaus und Neubau Klinikum
— Bauabschnitt 2: Neubau Praxen/Kita/Appartements und Sanierung Bestand
Variante 2
— Bauabschnitt 1: Neubau Parkhaus und Neubau Klinikum (Funktionen)
— Bauabschnitt 2: Neubau Klinikum (Pflege)
— Bauabschnitt 3: Neubau Praxen/Kita/Appartements und Sanierung Bestand
— Nutzfläche und Kosten
Die im Rahmen der Zielplanung ermittelte Nutzfläche beträgt:
— Variante 1: 13.604,40 m²
— Variante 2: 13.751,60 m²
Die Gesamtkosten (Kgr. 200-700) wurden über die KFA-Methode (inkl. Berücksichtigung einer Baupreissteigerung) geschätzt:
— Variante 1: 238,1 Mio. EUR brutto
— Variante 2: 284,6 Mio. EUR brutto
Weitere Informationen zur geplanten Maßnahme sind der Zielplanung zu entnehmen, die nach Abschluss des Teilnahmewettbewerbs mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe zur Verfügung gestellt wird.
— Terminziele
Die Meilensteine zur Umsetzung des Projekts sehen aktuell vor, wobei die terminliche Fertigstellung stark von der Aufnahme ins Jahreskrankenhausbauprogramm abhängt:
— Leistungsbeginn: Mai 2023
— Fertigstellung Variante 1: Ende 2032
— Fertigstellung Variante 2: Ende 2035
— angestrebte Auftragsvergabe
Es ist beabsichtigt, mit dieser Ausschreibung folgende Leistungen bauabschnitts- und stufenweise zu beauftragen:
Objektplanung Freianlagen, Lph. 1–9 gemäß §§ 38 ff. HOAI.
Zunächst werden nach baulogistischer Abfolge der Bauabschnitte in der Beauftragungsstufe 1 die Leistungsphasen 1 und 2 (Grundlagenermittlung und Vorplanung) gemäß § 39 HOAI beauftragt. Die Beauftragung weiterer Leistungsphasen je Bauabschnitt ist optional möglich (vgl. Ziffer II.2.11). Ein Rechtsanspruch auf Beauftragung weiterer Leistungsphasen bzw. Beauftragungsstufen besteht nicht.