Heute wird in der Uniklinik RWTH Aachen als führendes System das Krankenhausinformationssystem medico//s von Cerner eingesetzt. Für die intersektorale Kommunikation wird auf Basis der Architektur der elektronischen FallAkte EFA 2.0 das System FallAkte Plus eingesetzt. Über FallAkte Plus erfolgt die Kommunikation jeglicher klinischer- und patientenbezogener Information für intersektorale und telemedizinische Behandlungsprozesse.
Im Rahmen der strategischen Ausrichtung als Netzwerkpartner für klinische Versorgungsprozesse beabsichtigt die Uniklinik RWTH Aachen die Integration mit dem Arzneimittekonto NRW Plus, mit der Zielsetzung, über das Arzneimittelkonto NRW Plus Medikationen von Patienten, die in der Uniklinik RWTH Aachen behandelt werden, zu verteilen bzw. über das Arzneimittelkonto NRW Plus Medikationen von Patienten, die in die Uniklinik RWTH Aachen übernommen werden, im Aufnahmeprozess berücksichtigen zu können.
Hierzu ist es erforderlich, die heute bestehenden Schnittstellen zwischen den klinischen Systemen, die in der Uniklinik RWTH Aachen eingesetzt werden und der FallAkte in der Spezifikation EFA 2.0 zu erweitern um bidirektionale Schnittstellen zum Arzneimittelkonto NRW Plus.
Für die Entwicklung und den Betrieb der Schnittstellen sind detaillierte Kenntnisse der in der Uniklinik RWTH Aachen eingesetzten klinischen Systemen sowie Kenntnisse der Spezifikationen der elektronischen FallAkte in der Version EFA 2.0 erforderlich. Der Anbieter sollte bereits über Erfahrungen als FallAkten Provider verfügen und Referenzen über intersektorale Versorgungsprojekte
Und telemedizinische Projekte nachweisen. Um die Kommunikation zu den niedergelassenen Ärzten nutzen zu können, ist für den Schnittstellenbetrieb eine Anbindung des FallAktenproviders über das sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen (SNK) erforderlich sowie ein Migrationspfad in die Telematikinfrastruktur mit der Perspektive, ab Mitte 2020 auch Medikationsdaten über den dann verbindlichen Dienst KOM-LE der Telematikinfrastruktur übertragen zu können.
Ebenso sollten Erfahrungen der Anwendung elektronischer Patientenakten sowie perspektivisch auch eine Übertragung in die EPA auf der Basis §291 SGB V vorhanden sein. Der gesuchte Partner sollte neben den vorgenannten Erfahrungen zusätzlich auch Erfahrungen haben in medizinische Daten zwischen unterschiedlichen Systemen auf der Basis internationaler Standards zu selektieren und zu kommunizieren und auf Basis der zu erarbeitenden Spezifikation die Schnittstellen nach einem standardisierten Entwicklungsverfahren entwickeln und über eine Test- und Produktionssicherungsumgebung in einen stabilen Produktivbetrieb überführen. Für die Dauer der Projektlaufzeit (3 Jahre) wird erwartet, dass auch die erforderlichen Supportaktivitäten beim Auftreten von Störungen sichergestellt sind.