Die Meistersingerhalle Nürnberg ist mit einer Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungsformate ein in hohem Maße variabel nutzbarer Veranstaltungsort. Die beiden Säle bieten eine Bühne für klassische Musik, Pop- und Rock-Konzerte, Musicals sowie Theateraufführungen für über 2.000 Besucher. Genauso finden Kongresse, Ausstellungen, Messen oder Ball- und Bankettveranstaltungen statt, oft unter Einbeziehung der beiden großzügigen Foyers sowie der hauseigenen Speisen- und Getränkeversorgung. Im Zuge der Sanierung sollen weiterhin durch Umstrukturierung zusätzliche Tagungs- und Konferenzflächen realisiert werden.
Soweit möglich, sollen die anstehenden Sanierungsmaßnahmen im laufenden Betrieb während erweiterter Sommerpausen jeweils Ende Mai bis Mitte September durchgeführt werden. Das bedeutet, dass die Sanierung abschnittsweise in einzelnen, aber stark verwobenen Bauabschnitten und Teilbaumaßnahmen erfolgen muss. Es werden fünf Jahre für die Realisierung angestrebt.
Die Meistersingerhalle Nürnberg hat seit ihrer Eröffnung im Jahr 1963 keine grundlegende Sanierung erfahren. Zwar wurden einzelne Bereiche immer wieder in Stand gesetzt und erneuert, aber die Grundstruktur blieb weitgehend unangetastet.
Neben den erforderlichen energetischen Maßnahmen sowie Maßnahmen zur Erweiterung der Kongressfläche und der Verbesserung der Aufenthaltssituation im Backstagebereich sind wesentliche Aspekte eine spürbare Verbesserung der gesamtbetrieblichen Abläufe sowie aller Zuwegungen, da die bauzeitlichen Erfordernisse von 1959 den Heutigen nicht mehr entsprechen. So muss zum Beispiel die Anliefersituation besonders für den Großen Saal grundsätzlich verändert und erleichtert werden, um bei Großveranstaltungen das erforderliche Material (Veranstaltungstechnik, Dekoration, Kulissen u. ä.) reibungslos auf die Bühne bringen zu können.
Im Zuge der Anliefer- und Betriebsorganisation und der notwendigen Bühnenerweiterung ist ebenso die komplette Bühnentechnik ganzheitlich neu zu betrachten. Für die Belegung des Foyers ist ein gestalterisches Gesamtkonzept unter Berücksichtigung auch dort stattfindender künstlerischer Veranstaltungen sowie des Gastronomiebetriebs zu erstellen. Ein ausdrücklicher Wunsch ist die Wiedererrichtung der Restaurantfläche mit Außenbereich Richtung Luitpoldhain sowie des sogenannten Rauchersalons inklusive Wiederbelebung der ehemaligen Thekensituation als Bindeglied zwischen den beiden Foyers. Die ehemals vorhandene Kegelbahn im Keller der MSH mit vorgelagerter Bierstube soll nach Möglichkeit zu einer Kellerbühne in der Art eines Jazzkellers umfunktioniert werden. In diesem Gesamtzusammenhang sind gastronomische Abläufe zwischen dem Küchenbereich, dem Restaurant, den beiden Sälen, den Foyers sowie der Kellerbar neu zu strukturieren. Für die gesamte Gastronomie muss ein mit der Betriebslogistik abgestimmtes Nutzungskonzept erarbeitet werden, welches die Attraktivität des Hauses wieder an die der Erbauungszeit führt.
Auf Grund der engen Verzahnung der betrieblichen Gesamtabläufe, vor allem aber durch die Erfordernis der Aufrechterhaltung zumindest eines Teilbetriebes und die daraus resultierende Aufteilung in einzelne – ggf. auch durch Insellösungen getrennt voneinander funktionierende - Bauabschnitte ist eine ganzheitliche Betrachtung ein wesentlicher Anteil der zu erbringenden Planungsleistungen. Die Leistungen umfassen im Wesentlichen die Planung der ganzheitlichen Betriebslogistik, sowie Küchen- und Bühnentechnische Anlagen einschl. der Bühnenbeleuchtung.