Nichtoffener Realisierungswettbewerb für Landschaftsarchitekt:innen (federführend) in Bewerbungs-gemeinschaft mit Architekt:innen gem. RPW und VgV mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb
In der Kabinettssitzung der Landesregierung Sachsen-Anhalt wurde am 22.02.2022 die Lutherstadt Wittenberg als Austragungsort für die Landesgartenschau 2027 ausgewählt. Ein umfangreicher und mit großer öffentlicher Beteiligung durchgeführter Bewerbungsprozess konnte somit erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Lutherstadt Wittenberg beabsichtigt einen landschaftsarchitektonischen Wettbewerb für die Freianlagenplanung der Gartenschau durchzuführen. Die Grundlage für den Wettbewerb bildet die Be-werbung der Lutherstadt Wittenberg zur Ausrichtung der Landesgartenschau (Machbarkeitsstudie) unter dem Motto „Stadt an der Elbe“.
Die Landesgartenschau wird sich im Wesentlichen auf zwei Gebiete unterschiedlicher Charakteristi-ka ausdehnen:
Kerngebiet der Landesgartenschau werden die Flächen südlich des Dresdener- sowie des Dessauer Rings darstellen. Den Auftakt bildet das Gebiet östlich des Hauptbahnhofes über die „Speckebach-promenade“ und den Neuen Friedhof. Die sogenannte Kuhlache (u.a. künftiges Elbquartier) sowie der zu entwickelnde Uferpark mit einem intensiv sowie einem extensiv gestalteten Teil sollen als Visitenkarte der „Stadt an der Elbe“ entwickelt werden und stellen die Hauptausstellungsfläche der Gartenschau dar. Westlich angrenzend soll das Areal des „Großen Angers“ unter Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes behutsam als Naherholungsgebiet erschlossen werden.
Den zweiten Betrachtungsraum bilden die Flächen der südlichen und westlichen historischen Wallanlagen, wobei Teile der Kleingartenanlage "Am Stadtgraben" zum Realisierungs- und Ideenteil des Wettbewerbs gehören Die Flächen von Universitätspark, südliche Bereiche des Arthur-Lambert-Stadions, Schlosspark mit Luthergarten, Eunikepark sowie Teile der Altstadt sollen für temporäre Maßnahmen zur LAGA (Ausstellungskonzeption) einbezogen werden. Dabei stellt der Eunikepark den zweiten Hauptausstellungsbereich der temporären Gartenschau dar, der auf der Grundlage einer vorliegenden gartendenkmalpflegerischen Rahmenkonzeption bis 2027 saniert und aufgewertet wird und nicht Bestandteil des Realisierungsteils des Wettbewerbs ist. Ebenso verhält es sich mit dem südlichen Teil des Arthur-Lambert-Stadions, wo bereits ein Entwurfskonzept vorliegt, welches bis 2027 parallel umgesetzt werden soll.
Die Herausforderung besteht darin, neben einer klassischen Gartenschau auf innovative Weise die Themen Stadtschau und Naturschau einzubinden und dabei klimatische, ökologische und natur-schutzfachliche Aspekte zu berücksichtigen.
Die Hochbauarchitekt:innen sollen für den Entwurf von Ausstellungsarchitekturen und Architekturzei-chen, z.B. an besonderen Punkten des Gartenschaugeländes, der Entwicklung eines Multifunktionsgebäudes in der Kleingartenanlage „Am Stadtgraben“ sowie von künstlerisch/architektonischen Inszenierungen in das Bearbeitungsteam hinzugezogen werden.
Flächenkulisse
Es wird drei unterschiedliche Abgrenzungsebenen bzw. Zeitschichten innerhalb des Entwurfes geben:
1. Realisierungsteile
Dauerhaft aus dem Investitionshausalt der Stadt umgesetzte Bereiche/Maßnahmen. Flächengröße insgesamt ca. 6,2 ha
2. Ideenteile
Entwicklung von Ideen, welche jedoch voraussichtlich nicht bis 2027 umgesetzt werden können. Flächengröße insgesamt ca. 2,6 ha
3. Ausstellungskonzept
Verortung von temporären Maßnahmen für das Jahr der Gartenschau (Durchführungshaushalt der LAGA). Ziel ist, die Ausstellungsbereiche der Landesgartenschau wie Flächen für Wechselflor, Gärtnermarkt, Hallenschauen, Gastronomiestandorte, etc. punktuell innerhalb der gezeigten „Suchräume“ zu verorten und nicht die gesamte Fläche von ca. 56 ha zu bespielen.
Weitere Informationen über den Standort unter:
www.wittenberg.de