Dieses DZSF-Projekt dient der Charakterisierung und rechtlichen Einordnung der Schadstoffbelastung verschiedener Umweltproben durch Substanzausträge aus speziellen Betriebsanlagen des Schienenverkehrs, wie z.B. Zugbildungs-, Abstell- und Umschlagsanlagen sowie Rangierbahnhöfe.
Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens soll ein Konzept zur Untersuchung und Bewertung des Schadstoffeintrags von speziellen Betriebsanlagen, wie z. B. Zugbildungs-, Abstell- und Umschlagsanlagen sowie Rangierbahnhöfe, auf die Umweltkompartimente Boden und Gewässer entwickelt und durchgeführt werden. Die erwirtschafteten Ergebnisse sollen als Grundlage für die Erarbeitung eines Beurteilungskonzeptes und Interpretationshilfe für wasserrechtliche Genehmigungsverfahren für die Aufsichtstätigkeiten am EBA sowie der Zusammenstellung eines Maßnahmenkataloges zum Umgang mit Schadstoffeinträgen aus den untersuchten Betriebsanlagen dienen.
„Spezielle Betriebsanlagen“ sind Lokalitäten der Schienenverkehrsinfrastruktur, welche sich durch eine starke Frequentierung auszeichnen und als potentiell stark belastet gelten. Dies betrifft insbesondere Bahnstandorte mit starkem Rangierbetrieb sowie Ver- und Umladetätigkeiten (z. B. Zugbildungs-, Abstell- und Umschlagsanlagen sowie Rangierbahnhöfe; die freie Strecke, Haltepunkte sowie Bahnhöfe sind ausgeschlossen).
Als zuständige Aufsichts- und Genehmigungsbehörde obliegt es dem Eisenbahn-Bundesamt die Umsetzung und Überwachung der einschlägigen rechtlichen Vorgaben und Normen für das Schutzgut Wasser, wie z.B. dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG), der Grundwasserverordnung (GrwV), der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) im Eisenbahnbereich durchzusetzen. Hierzu gehört auch die Beurteilung des nachgewiesenen Schadstoffspektrums und der potentiellen Umweltauswirkungen im Rahmen der allgemeinen Umweltaufsicht sowie von wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren.
Zur Schaffung einer belastbaren Datengrundlage und Identifizierung von potenziellen Schadstoffausträgen inkl. deren Umweltwirkungen sollen in befristeten Untersuchung „spezielle Betriebsanlagen“ wie Zugbildungs-, Abstell- und Umschlagsanlagen sowie Rangierbahnhöfe untersucht werden. Die Ergebnisse sollen, wenn möglich, auf die Gesamtheit solcher Standorte in Deutschland übertragen werden und als Grundlage für eine zu entwickelnde Interpretationshilfe für die Umsetzung wasserrechtlicher Genehmigungen dienen. Folgende Themenschwerpunkte sollen bearbeitet werden:
- Grundlagenforschung im Bereich Boden- und Gewässerschutz sowie Schadstofftransport aus „speziellen Betriebsanlagen“ - Beurteilung und Risikobewertung von Schadstoffausträgen durch solche Betriebsanlagen
- Ableitung eines rechtlichen und umweltfachlichen Beurteilungskonzepts bzw. Leitfaden zur Bewertung dieser „speziellen Betriebsanlagen“ für wasserrechtliche Genehmigungsverfahren sowie eine Zusammenstellung von Handlungsempfehlungen zum Umgang/Einordnung solcher Betriebsanlagen