Auf dem Baufeld 5A im Bremerskamp soll eine Energiezentrale entstehen, die die vielfältigen Energiebedarfe der Labor-, Instituts- und Wohngebäude sowie von einer Mensa abdecken soll.
Die Energieversorgung des Quartiers soll weitgehend CO¬2-neutral erfolgen, teilweise sollen auch angrenzende Bestandsgebäude eingebunden werden. Das hierfür erforderliche Nahwärme- und Kältenetz soll in der Energiezentrale zusammengeführt werden, um eine Energieverschiebung (Abwärmenutzung) im Quartier zu ermöglichen. Erzeuger für Wärme und Kälte (Wärmepumpen) sollen das Quartier von dieser Zentrale aus versorgen, um die Synergien der unterschiedlichen Gebäudetypen für einen klima- und ressourcenschonenden Betrieb zu erschließen.
Es ist vorgesehen, dass die Energiezentrale von 6 Mitarbeitenden des Gebäudemanagements der CAU betrieben wird, die zugleich auch die neuen Gebäude auf dem Bremerskamp mitbetreuen werden.
Die Energiezentrale wird eine Technikfläche von ca. 1000 m² umfassen. Daraus ergeben sich rund 1.500 m² BGF. Diese ist aufgeteilt auf 3 Geschosse (UG – 1. OG) sowie Rückkühler auf dem Dach. Insbesondere werden Büro, Aufenthaltsräume und Werkstätten benötigt (ca. 127 m²) sowie Duschen, Umkleide und WC-Räume (ca. 63 m²) für die Mitarbeiter. Die reine Technikfläche der Energiezentrale wird ca. 757 m² betragen.
Bei der baulichen Umsetzung soll ein hoher Wert auf Nachhaltigkeit gelegt werden. Im Zuge der Quartiersentwicklung Bremerskamp werden diesbezüglich Kriterien aufgestellt, die umgesetzt werden sollen.
Besonderes Augenmerk muss auf die zu verwendenden Materialien gelegt werden. Das Land möchte, sofern technische möglich, recycelte, recyclingfähige und nachwachsende Baustoffe standardmäßig verwenden. Aber auch die Fassadengestaltung wird über das normale Maß, welches ansonsten bei einer Energiezentrale als Funktionsgebäude mit meist untergeordneter Bedeutung anliegt, hinausgehen. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Aufrechterhaltung der Biodiversität im Quartier ist auch eine Fassadenbegrünung eine mögliche Option.
Zudem muss bei der Planung der Energiezentrale berücksichtigt werden, dass an diesen Baukörper ab ca. 2029 das Rechenzentrum für den Bremerskamp angebaut werden soll. Es muss also im Zuge der Planung der Energiezentrale eine Gebäudeabmessung gefunden werden, die eine gute Kompatibilität für die spätere Einbindung des Rechenzentrums darstellt. Hierbei ist Recherchearbeit im Hinblick auf aktuelle Grundrissgestaltungen von Rechenzentren erforderlich.
Im neuen Campusteil Bremerskamp gehen mit dem CeTEB, dem Studentischen Wohnen an der Leibnizstraße und dem MRI, sowie dem Verfügungsgebäude 1 in den Jahren 2025 – 2026 die ersten Gebäude in Betrieb. Diese sollen aus dem Versorgungsnetz insbesondere mit Wärme, aber auch mit Kälte versorgt werden, welche in der Energiezentrale dem Netz bereitgestellt werden soll.
Daher ist eine Inbetriebnahme der Energiezentrale möglichst bis Mitte 2025 erforderlich, um eine Vielzahl von Interimslösungen der Versorgung zu vermeiden.
Ein verantwortliches Schnittstellenmanagement für einen reibungslosen Planungsablauf wird vorausgesetzt.
Wesentliche Nutzerforderung:
- Nachhaltige Gebäudehülle
- Klimaschutz/Klimaneutralität
- Gestaltungsqualität Baukörper u. Fassade (transparente Technik)
- Kreislaufwirtschaft
- Innovative Energiekonzepte
- Verantwortliches Schnittstellenmanagement
- Anbindung des Gebäudekörpers an das später folgende Rechenzentrum
Im Rahmen der LpH 2 nach HOAI wird die Hochbauplanung der Neubauten im BK der Stadt Kiel in einem Workshop präsentiert werden, um bei städtebaulichen und gestalterischen Belangen Übereinstimmung zu erlangen.
Verfahrensbezogene Vergabeunterlagen sind auf der E-Vergabeplattform zum Verfahren unter https://www.meinauftrag.rib.de/public/DetailsByPlatformIdAndTenderId/platformId/7/tenderId/121003639 eingestellt.