Die Stadt Nordhausen und die Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Nordhausen (SWG) beabsichtigen, gemeinsam im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen das Altendorfer Kirchviertel städtebaulich und hochbaulich zu entwickeln. Die SWG mbH Nordhausen aber auch die Stadt selber sind jeweils Eigentümerinnen von Grundstücken auf dem etwa 10 000 qm großen Gebiet. Gemeinsam möchten sie eine städtebauliche und hochbauliche Antwort auf die brachliegenden Flächen finden, die dem Ideal einer klimagerechten Weiterentwicklung des Altstadtquartiers folgt.
Anhand des Altendorfer Kirchviertels sollen integrierte Lösungen gesucht werden, welche Wohnen, Freiraum, Mobilität, Energie, Wasser und Versorgung auf Quartiers- und Gebäudeebene zusammen denken. Im Zuge der städtebaulichen und hochbaulichen Planung soll ein technisches Versorgungskonzept mitgedacht werden, um die Potenziale der Gebäude bei der Energie- und Wärmebereitstellung zu aktivieren. Neue und vorbildliche Standards zur ressourcenbewussten Gestaltung von differenzierteren Wohn- und Freiraummodellen sollen den neuen Bewohner*innen Möglichkeiten der gemeinschaftlichen und individuellen Aneignung bieten. Ziel ist, Wohnraum ggf. in Ergänzung mit gewerblichen Nutzungen im Quartier zu schaffen. Inwieweit die Bestandsgebäude, die aus ehemals gewerblich genutzten Gebäuden und 2 Denkmalen bestehen, hierbei einbezogen werden können oder abgerissen werden müssen, soll im Zuge des Wettbewerblichen Dialogs eruiert werden. Die voraussichtliche Planungsaufgabe umfasst somit Neu- und Umbau. Die beiden denkmalgeschützten Gebäude sind zu erhalten und in das städtebauliche und energetische Nutzungskonzept einzubeziehen. Ihre Sanierung ist zunächst nicht Gegenstand dieser Beschaffung.
Als potenzieller Projektstandort der IBA Thüringen sind ein bis 2 Gebäude modellhaft zu konzipieren. Diskutiert werden hierfür innovative Gebäude beispielsweise in Holzbauweise, in zirkulärer Bauweise und/oder als low-tech Gebäude.
Bei der gesamten Quartiersentwicklung sollen die Maßgaben einer ressourcenschonenden und klimagerechten Entwicklung berücksichtigt werden. Trotz der vielfältigen Ansprüche sollen die lokal marktüblich erzielbaren Mieten eingehalten werden und in der Gesamtkostenkalkulation Berücksichtigung finden.
Die Stadt Nordhausen koordiniert und finanziert das Vergabeverfahren und beabsichtigt vorbehaltlich des Vergabebeschlusses, die zu vergebenden Planungsleistungen bis zum Stand eines Vorentwurfes gemeinsam mit der SWG mbH Nordhausen zu beauftragen.